Durch die taktile Wahrnehmung spüren Kinder ihre Haut und ihre Körpergrenzen. Je besser sie ihre Arme, Hände und Finger durch Berührungen wahrnehmen , desto differenzierter und interessierter können sie sie bewegen.
Beim taktilen Reimspiel können die Kinder die Reimgeschichte nicht nur hören, sondern auch einzelne Tiere durch deine Handbegungen auf dem Rücken spüren.
So geht das taktile Reimspiel:
Du setzt dich hinter ein Kind im Sitzkreis und hantierst, dem Reim entsprechend, auf dessen Rücken. Es können mehrere Wiederholungen und Kinderwechsel stattfinden. Säuglinge werden am Boden liegend oder im Arm auf dem ganzen Körper berührt.
Die Kinder können sich abwechseln, noch schöner ist es aber natürlich wenn hinter jedem Kind ein Erzieher oder eine Erzieherin sitzt.
Taktiles Reimspiel „Viele Tiere zu Besuch“
Liebes Nilpferd, komm mal her
und stampf auf meinem Rücken hier.
Dick und schwer läuft dieses Tier
und macht einen Besuch bei mir.
Drücke deine Faust mehrfach an verschiedenen Stellen des Rückens auf.
Liebes Mäuschen, komm mal her
und tippel auf dem Rücken hier.
Flink und leise läuft das Tier
und macht einen Besuch bei mir.
Tippel mit dem Finger einer Hand munter am Rücken umher.
Liebe Schlange, komm mal her
und schlängel auf dem Rücken hier.
Schmal und lang läuft dieses Tier
und macht einen Besuch bei mir.
Lege deine Hand mit der Kante auf und schiebe diese als schmale Schlange umher.
Lieber Igel, komm mal her
und krabbel auf dem Rücken hier.
Spitz und schnell läuft dieses Tier
und macht einen Besuch bei mir.
Zur Darstellung von Igelstacheln zupfe sanft mit Daumen und Zeigefinger an mehreren Stellen des Rückens.
Weitere taktile Spielideen rund um Rücken und Bauch
Diese 5 taktilen Wahrnehmungsspiele kannst du ganz einfach zwischendurch mit den Kindern spielen.
Igelrennen
Rolle einen Igelball mal langsam, mal schnell, mal in geraden Bahnen, mal kreuz und quer über Rücken und Bauch eines Kindes. Hier kann ein flottes Instrumentalstück im Hintergrund mitlaufen oder du singst ein Igellied dazu, beispielsweise: „Igelchen, Igelchen, schau mal ins Spiegelchen“. Ältere Kleinkinder können auch schon selbst am eigenen Bauch mitrollen.
Kleines Schiffchen
Eine stabile Wolldecke liegt am Boden, sodass sich ein Kind allein oder mit deiner Hilfe darauflegen kann. Du und eine Kollegin oder ein Kollege steht jeweils an den schmalen Tuchseiten und greift die beiden Ecken zu euren Füßen.
Hebt die Decke vorsichtig in die Luft und beobachtet genau die Mimik des liegenden Kindes. Ängstliche Kinder müssen hier natürlich nicht mitspielen. Ein langsames Schaukeln hin und her findet statt. Das Kind wird von der Decke eng umhüllt und spürt intensiv seinen Rücken und seine Körperbegrenzungen. Ein kleines, vertrautes Wiegelied kann hier Sicherheit schaffen, z. B. „Hin und her, hin und her, die Lotta schaukelt hin und her. Hin und her, hin und her, das ist doch gar nicht schwer.“
Klangrücken
Taktile Wahrnehmung mal ganz anders: Dein Kollege oder deine Kollegin legt sich auf den Boden und darf die Schwingungen einer Klangschale spüren, die du ihr auf den Rücken legst. Jedes Kind darf nun mit deiner Hilfe ebenfalls den Holzklöppel an das Instrument schlagen und lauschen. Nach diesem ersten Kennenlernen des Instrumentes wollen sich vielleicht auch Kinder auf den Boden legen und die Klangschale am Rücken spüren oder sitzend erst einmal in der Handfläche.
Glöckchenclown
Nähe an alle fünf Finger eines dünnen Wollhandschuhs kleine Glöckchen. Gestalte die Oberseite des Handschuhs zu einem Clown-Gesicht, indem du einen Mund aus rotem und weißem Filz schneidest, eine Pompon-Nase anklebst und Kulleraugen mit Heißkleber befestigst. Nun kannst du Lieder und kleine Geschichten in lustiger Weise visuell begleiten.
Cremespielerei
Male den Kindern im Sommer mit Sonnencreme einfache Motive auf den nackten Bauch, die ihr dann gemeinsam großflächig verreibt. Das fördert die taktile Wahrnehmung ganz besonders. Motive können sein: Flugzeug, Sonne, Regentropfen, Schlange, Strichmännchen, Mond, Gesicht.