Sprachförderung in der Kita mit Sprachspielen
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Sprachförderung in der Kita mit Sprachspielen

Wenn du an deine Kindheit zurückdenkst, fällt dir dann auch sofort ein Reim, ein Lied oder ein Vers ein, den du noch komplett auswendig aufsagen kannst? Solche Kinderreime können uns ein ganzes Leben lang begleiten. Es gibt Menschen, die, aufgrund von Demenz oder ähnlichem, kaum noch wissen, wer sie sind, aber das Gedicht aus der Schule immer noch fehlerfrei aufsagen können. Wenn sie das dann mit einem Lächeln im Gesicht tun, dann ist klar, dass diese Verse zu einer schönen Kindheitserinnerung gehören. Wäre es nicht schön, wenn deine Kita-Kinder in 80 Jahren noch die Reime aus ihrer Kita-Zeit ihren Enkeln aufsagen?

Doch Reime, Verse, Lieder, Rätsel, … haben noch viel mehr drauf. Durch sie macht die Sprachförderung in der Kita gleich doppelt so viel Spaß. Mit ihrer Hilfe fällt es den Kindern ganz leicht, sich auch schon schwierigere Wörter zu merken. Das Sprachzentrum verknüpft Sprechrhythmus, Inhalt und die Phonologie der Wörter und so werden die Verse verinnerlicht. Ganz nebenbei werden also beim Auswendiglernen der Reime und Verse das Gedächtnis und das Sprachzentrum gefördert.

Obwohl die Kinder weder Lesen noch Schreiben können, erhalten sie mit den folgenden schönen kleinen Sprachübungen einen Schatz fürs Leben. 

Zungenbrecher

Vorbereitung:

Lerne den Zungenbrecher sicher auswendig.

So geht es:

Sprich den Kindern den Zungen­brecher langsam vor, wiederhole ihn dann gemeinsam mit den Kindern. Variiere dabei das Sprechtempo und beobachte mit den Kindern: Wann wird es schwierig?

Variation für Zungenakrobaten:

Wem der Zungenbrecher zu einfach sind, der kann wie im Beispiel unten den Satz als Frage umformuliert an den Zungenbrecher anschließen.

Waschende Waschbären

Winzige Waschbären waschen witzige Würfel. Waschen winzige Waschbären witzige Würfel?

Ergänzungsreime

Vorbereitung:

Lerne den Ergänzungsreim sicher auswendig.

So geht es:

Sprich den Vers so, dass der Reim im Fokus steht.

Sag bloß!?

Mit mir baut man ein Haus,

auch als Deko seh‘ ich spitze aus.

Mal bin ich eckig und mal rund,

hab kein Gesicht und keinen Mund.

Es gibt mich in groß und in klein.

Sag bloß, ich bin ein __________?

 

Lösung:

Stein

Er pfeift …

Er pfeift durch die Bäume,

ganz geschwind.

Huhuuu, es ist der wilde _________.

 

Lösung:

Wind 

Tipp:

Ergänzungsreime bieten den Kindern schnell Erfolgserlebnisse, weil die Lösung leicht zu finden ist. Sie sind besonders geeignet für Kinder, die noch nicht so geübt sind im Umgang mit Sprache.

Bewegungsreime

Vorbereitung:

Lerne den Bewegungsreim sicher auswendig.

So geht es:

Betone die Wörter so, dass der Reim im Fokus steht und mache den Kindern die passenden Bewegungen vor.

Mit den Füßen wackeln

Es ist ganz früh am Tag,
ich bin wach, so wie ich’s mag!

Sich strecken und recken

Ich wackel mit den Füßen
und will die Sonne grüßen.

Mit den Füßen wackeln

Ich wackel mit den Händen,
will keine Zeit verschwenden.

Mit den Händen winken

Los geht’s! Ich steh auf!
Und kletter auf den Sessel rauf.

Aufstehen, losgehen und klettern

Gut zu wissen:

Bewegungsreime sind eingängig und unterstützen dabei, Gehörtes in Bewegungen umzusetzen.

Tipp:

Auch die Kleinen haben schon Freude an Bewegungsreimen.

Fingerspiele

Vorbereitung:

Lerne den Text sicher auswendig.

So geht es:

Gemeinsam kannst du nun mit den Kindern den Text aufsagen. Zeige dabei mit der linken Hand eine Höhle an, während die Finger der rechten Hand jeweils auf den Tisch geklopft werden, wie sie im Vers angesprochen werden. Am Ende drängeln alle Finger in die Höhle.

Die Finger sind die Tiere all

Eine Höhle form‘ ich aus der Hand,
sollen Tiere drin wohnen, sei ganz gespannt:

Der Daumen ist ein frecher Dachs,
sein Name lautet Anton-Max.

Der Zeigefinger ist ein Bär,
er nennt sich selbst ‚der feine Herr‘.

Der Mittelfinger ist ein Fuchs,
er hieße lieber flinker Luchs.

Der Ringfinger ist ‘ne Fledermaus,
ihr Name ist natürlich Klaus.

Und das kleine Fingerlein
ist Rudi-Ringel-Rüsselschwein.

Sie alle wollen in die Höhle
und stürmen rein mit viel Gegröle.

Gut zu wissen:

Bei diesem Spiel werden das Gedächtnis und das Rhythmusgefühl gefördert.

Autorin: Katia Simon

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